Der Overather Kartoffelkrieg: Mit dem Maschinengewehr gegen Kölner Plünderer
Shownotes
Anarchie im Aggertal – titelte das „Mucher Tageblatt“ im Oktober 1923. Plündernde Kölner seien über Bauern rund um Overath und andere Orte im Bergischen Land hergefallen, um zu sie zu berauben. Die Bauern wehrten sich gegen Tausende Städter, es fielen Schüsse, die Lage eskalierte. Es gab Tote und Verletzte auf beiden Seiten. Bei einer Auseinandersetzung auf einem Hof wurde ein Kölner getötet und einer verletzt. Der flüchtende Schütze wurde verfolgt und brutal mit einer Hacke erschlagen. Es waren nicht die letzten Opfer. Weil von den französischen Besetzungstruppen oder der Kölner Polizei keine Hilfe kam, hatten sich die Bewohner der kleinen Orte im Bergischen Land dazu entschlossen, eine schlagkräftige Bürgerwehr aufzubauen. Nachdem sie tagelange mehr oder weniger tatenlos dabei zusehen mussten, wie Tausende Kölner ihre Ernte, aber auch Kleinvieh und andere Habseligkeiten stahlen, wurde ein bewaffneter Selbstschutz organisiert. Sogar ein Maschinengewehr wurde in Stellung gebracht. Rund tausend Bauern und ihre Angehörigen – rund ein Drittel von ihnen mit Gewehren bewaffnet – stellten sich den Plünderern entgegen, berichtet der Historiker Andreas Heider, der als CDU-Politiker selbst einmal Bürgermeister in Overath war, in der neuen Podcast-Folge von „True Crime Köln“. Die neue Folge von „True Crime Köln“ zum „Overather Kartoffelkrieg“ befasst sich mit einem spektakulären Fall der Kölner und regionalen Geschichte: Die vielen Straftaten in einem blutigen Konflikt im Bergischen Land, den ganze Horden von Kölnerinnen und Kölnern ausgelöst hatten, wurden nie gesühnt. Den Opfern fehlten offensichtlich die Fürsprecher bei den Ermittlungsbehörden.
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Helmut Amelung
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