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Goldräuber, Ganstarapper und Baba aller Babas: Xatar nimmt sein Geheimnis mit ins Grab

Shownotes

Das lange Warten auf die nötigen Gutachten der Ermittlungsbehörden hat die Spekulationen kräftig angeheizt: Nachdem der Gansta-Rapper Xatar im Mai tot in einer Kölner Wohnung gefunden worden war, brodelte die Gerüchteküche. Xatar hatte 2009 mit Komplizen auf der A81 bei Ludwigsburg einen Goldtransporter überfallen und dabei Schmuck und Zahngold im Wert von mindestens 1,7 Millionen Euro erbeutet. Sowohl vor Gericht als auch in den Jahren nach seiner Haftentlassung 2014 schwieg der Musiker, wenn es um die Frage ging, was aus der Beute wurde. Die Staatsanwaltschaft teilte nun mit, dass sie äußere Gewalteinwirkung und Fremdverschulden als Todesursache ausschließt. Xatar nimmt das Geheimnis über den Verbleib des Goldes mit ins Grab. „True Crime Köln“, die Podcastreihe des Kölner Stadt-Anzeiger über wahre Verbrechen in Köln und in der Region, nimmt den Abschluss der Ermittlungen zum Anlass, noch einmal auf das Leben des erfolgreichen wie umstrittenen Rappers zu schauen. Seine Verurteilung als Goldräuber hat seiner Karriere nicht geschadet – im Gegenteil: Ausgerechnet im Gefängnis legte er den Grundstein für seinen Aufstieg, der ihn schließlich 2024 sogar in die Kölner Philharmonie führte. Die frisch gekürten Theodor-Wolff-Preisträger Helmut Frangenberg und Laura Ostenda erzählen von einem dreisten Coup, bei dem sich Xatar und seine Freunde als Polizisten ausgaben, und ihrer anschließenden Flucht über Moskau in den Irak, wo sie gefoltert wurden, um das Versteck des Goldes zu verraten. Kulturredakteur Christian Bos bewertet Xatars Bedeutung für den Rap und die deutsche Musikszene. Xatar war auch als Unternehmer in sehr verschiedenen Geschäftsbereichen bekannt. Am Barbarossaplatz betrieb der Goldräuber den „Goldmann-Tower“ mit Studios, Büros, Ausstellungs- und Eventflächen.

Helmut Frangenberg und Laura Ostenda sind für die siebenteilige Podcastreihe "Attentat am Blumenstand - Der Angriff auf Kölns Oberbürgermeisterin und die Gefährdung der Demokratie" in der Sparte "Bestes lokales Digitalprojekt" mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet worden. Deutschlands wichtigster Medienpreis der Zeitungsbranche wurde am 7. September in Berlin verliehen. Er ist überall zu hören, wo es Podcasts gibt, und über die Homepage des Kölner Stadt-Anzeiger: www.ksta.de/podcast/attentat-podcast

Für den Audiopreis NRW der Landesanstalt für Medien wurde der Dreiteiler aus der "True Crime Köln" Reihe zum "Kolonialismus im Rheinland" in der Sparte "Bildung und Wissen" nominiert.

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Transkript anzeigen

00:00:01: True Crime Kallen, der Podcast des Kölner Stadtanzeiger.

00:00:06: Über wahre Verbrechen, spannende Geschichten und spektakuläre Fälle.

00:00:12: Es ist der fünfte Dezember Zwei Tausend Neun, als sich ein falscher Polizeivagen auf der A-Einundachtzig bei Ludwigsburg vor einen Goldtransporter setzt.

00:00:23: Der Fahrer des Transporters wird aufgefordert, rechts ranzufahren.

00:00:26: Hinter ihm hält ein Vorwebus.

00:00:28: Der Mann und sein Beifahrer glauben, dass sie es mit der echten Polizei zu tun haben.

00:00:33: Tatsächlich stehen vor ihnen zwei verkleidete Rapper und komplizen die Glauben, den Kuh ihres Lebens zu landen.

00:00:41: Hundertzwanzig Kilogramm Schmuck und Zahngold sind in dem Transporter.

00:00:45: Die Beute der Männer ist mindestens eins Komma sieben Millionen Euro wert.

00:00:49: Einer der Täter ist der damals neunundzwanzigjährige Rata.

00:00:54: Nach einer aufsehenerregenden Flucht über Moskau in den Irak wird er festgenommen und verurteilt.

00:01:00: Seiner Karriere schadet das nicht.

00:01:02: Zwei Tausend Fünfzehn ist der Baba aller Babas auf Platz Eins der Deutschen Charts.

00:01:09: Im Jahr ist er in der Kölner Philharmonie auf.

00:01:17: Der Sohn eines kurdischen Musikprofessors und Komponisten ist über viele Umwege an einem Ort angekommen, wo er sich wahrscheinlich als junger Mann nie gesehen hat.

00:01:27: Ein Jahr später wird Ratatot in einer Wohnung in Köln aufgefunden.

00:01:32: Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen möglicher Fremdeinwirkung.

00:01:35: Der erst die Fortjährige nimmt ein großes Geheimnis mit ins Grab.

00:01:40: Wo ist das Gold geblieben, das er mit seinen Komplizen geraubt hat?

00:01:47: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von True Crime Köln über wahre Verbrechen in Köln und der Region.

00:01:53: Es hat sehr lange gedauert, bis die Kölner Staatsanwaltschaft das Ergebnis ihrer Ermittlungen bekannt gegeben hat.

00:01:59: Über fünf Monate hat man angeblich auf das toxikologische Gutachten gewartet.

00:02:05: Das Ergebnis hat wohl nicht durch Fremdeinwirkung.

00:02:09: Das lange Warten auf das Ergebnis hat natürlich zu munteren Spekulationen geführt.

00:02:13: Ein Räuber, der nie verraten hat, was aus seiner Millionenbeute geworden ist.

00:02:18: Das könnte unbekannte und auch ehemalige Komplizen auf dumme Gedanken bringen.

00:02:23: Schweigen ist Gold.

00:02:25: Das war die Antwort von Chata, wenn man ihn nach dem Verbleib des Goldes fragte.

00:02:30: Da brauchte man nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass da ein schweigsamer Räuber zu Tode gekommen sein könnte.

00:02:37: Nichts dran, sagt die Kölner Staatsanwaltschaft.

00:02:40: Es gebe keine Anzeichen von äußerlicher Gewalteinwirkung.

00:02:44: Und die genaue Todesursache wolle man aus Rücksicht auf die Privatsphäre der Familie nicht bekannt geben.

00:02:51: Wir erzählen heute noch einmal diese schillernde Geschichte eines Gangster-Rappers, der zum Gangster wurde und kurz vor seinem Tod die feinen Konzerthallen der klassischen Musik eroberte.

00:03:02: Wir werden in dieser Folge von True Crime Köln auch ein paar bemerkenswerte Aussagen der Täter hören, bei denen vieles im Rückblick höchst unterhaltsam daherkommt.

00:03:12: Da klingt manches verharmlosend.

00:03:15: Khattar und sein Kollege Sami haben über das Verbrechen nie als schweren Raub gesprochen.

00:03:21: Für sie war das ein Trickdiebstahl.

00:03:24: Volklich finden sie natürlich auch, dass die Strafen, die sie bekommen haben, viel zu hoch waren.

00:03:29: Diese Sicht auf die Dinge blendet völlig aus, dass es Opfer gab, die Todesangst hatten und die den Überfall nicht so witzig fanden wie die rappenden Goldräuber.

00:03:40: Das muss man im Hinterkopf behalten, wenn wir gleich Ausschnitte aus den Interviews hören.

00:03:46: Wer war dieser Ratat?

00:03:48: Der Mann, der war alles Mögliche, eine schillernde Persönlichkeit, ein durchaus witziger Entertainer mit reinischem Humor.

00:03:55: Er war Musiker, Unternehmer, Influencer, Labelmanager, Produzent, ein Meister der Selbstvermarktung und Buchautor.

00:04:04: Das Musikportal laute.de nannte ihn den Zitat, einzig echten Verbrecher unter.

00:04:11: lauter möchte gern Banditen und Hallunken

00:04:14: darstellern.

00:04:18: Ich will, dass

00:04:41: Geld aus meinem Wasserhahn fließt.

00:04:46: Geboren wurde er in den Iran.

00:04:50: Seine Eltern flohen mit ihm in den Irak und als da der Diktator Saddam Hussein die Angriffe auf die kurdische Minderheit startete, wurden die Eltern inhaftiert.

00:05:00: Das Deutsche Rote Kreuz half der Familie dabei nach Deutschland zu kommen, wo sie Asyl bekam.

00:05:06: Die Familie lebte in einem Hochhaus im Bonner Stadtteil Brüserberg.

00:05:10: Deutsche Gangster-Rapper kokettieren gerne mit dem Leben zwischen Armut und hartem Aufstiegskampf.

00:05:16: Ob es Chata als Kind wirklich so schwer hatte, wie er sagte, ist schwer einzuschätzen.

00:05:22: Chata ging aufs Gymnasium, bekam schon als Kind Klavierunterricht, er machte seine Ausbildung und studierte zeitweise an einer Universität in London.

00:05:31: In einem Interview sagte er mal auf die Frage, wie ein Kind aus gutem Haus kriminell werden kann.

00:05:36: Kriminalität habe doch nichts mit Erziehung

00:05:40: zu tun.

00:05:52: Vielleicht ist das falsch.

00:05:53: Es ist auch falsch.

00:05:54: Es gibt vielleicht noch andere Wege, aber die siehst du in dem Moment vielleicht nicht.

00:05:57: Ich habe das gemacht, weil ich Hunger hatte auf etwas, was ich nicht bekommen durfte.

00:05:59: Freiheit oder Knast jetzt entscheidig.

00:06:00: Diese Textzeilen veröffentlichte Hatta im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im

00:06:17: November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November, im November,

00:06:40: im November,

00:06:41: Rathar ist seitdem auch über die deutsche Gangster Rap-Zene hinaus ein bekannter Mann gewesen.

00:06:47: Meine Kollegin Laura Ostender ist heute hier im Podcast Studio und endlich kann ich sie mal richtig ankündigen.

00:06:53: Laura Ostender ist zum Zeitpunkt diese Aufzeichnung die frisch gekürte Trägerin des Theodor Wolf-Preises.

00:07:01: Soll ich jetzt was sagen?

00:07:04: Ja, du kannst gerne was sagen.

00:07:05: Nein.

00:07:07: Wir haben diesen Preis jetzt zusammen gewonnen.

00:07:08: Wir haben es nicht alleine gewonnen.

00:07:09: Wir wollen nicht angeben, aber man kann schon sagen, dass dies der wichtigste Preis der deutschen Zeitungslandschaft ist, vergeben von Deutschlands Bundesverband der Zeitungsverleger und Digitalpublisher.

00:07:20: Wir waren nominiert mit der siebenteiligen Podcastreihe Attentat am Blumenstand in der Kategorie Bestes Lokales Digitalprojekt und da haben wir gewonnen.

00:07:31: Eigenloben muss man sein, oder?

00:07:32: Ja, wir freuen uns sehr, oder?

00:07:34: Ja, wir freuen uns sehr.

00:07:36: Zurück zu Ratha, was fasziniert bis heute an diesem Überfall von ihm?

00:07:41: Das Gangster-Rapper in Songs mit einer kriminellen Vita-Pralen, das passiert häufig.

00:07:46: Ein Verbrechen wie aus Hollywood oder Actionfilmen begangen von einem erst mal etwas planlos wirkenden Rapper vom Brüserberg aus Bonn.

00:07:54: Das ist ziemlich einmalig, aber genau das ist mit Ratha passiert.

00:07:58: Der Raub ist besonders wegen der Flucht danach um die halbe Welt wirklich außergewöhnlich und Ratar und mehrere Bekannte von ihm geben sich als Polizisten aus, vor der echten Polizei wohl gemerkt und fliehen mithilfe russischer Handlange wenige Wochen später von Moskau über Sochi in den Irak.

00:08:15: Der Interpol-Eintrag wird dafür Melleben für zwei Stunden ausgeschaltet, nur bei Komplize Sami nicht, denn der wird plötzlich fälschlicherweise wegen Mordes gesucht.

00:08:25: dass der erstmal amateurhafte Überfall in Nürnberg diese verworrenen Wendungen nimmt.

00:08:30: Daran war am Tartag nicht zu denken, denn erstmal lief alles schief.

00:08:35: Genau, wir machen es mal der Reihe nach.

00:08:36: Gehen wir zurück zu diesem kalten Tag im Dezember.

00:08:41: Der Schwiegersohn eines bekannten Nürnberger Goldhändlers und ein ehemaliger Polizist steigen in ein Transportfahrzeug.

00:08:48: Sie haben die Aufgabe, Schmuck und Zahngold im Wert von uns von einem Million Euro in die Metallscheide Anstalt nach Pforzheim zu bringen.

00:08:57: Da soll es eingeschmolzen werden.

00:09:01: Hier steht immer das Fahrzeug.

00:09:13: Das sagt der bestuhlende Goldhändler Rudolf Hanauer in einem Fernsehbeitrag von Cosmo TV.

00:09:19: Lange ist der Transporter nicht unterwegs.

00:09:21: Ratah, sein Freund Sami und weitere Komplizen verfolgen den Transporter nämlich und schalten gegen zehn Uhr das Blaulicht an.

00:09:29: An der Autobahn-Ausfahrt A-Einundachtzig folgt der Fahrer des Lieferwagens den Räubern gutgläubig bis zur Autobahnbrücke Ludwigsburg-Nord.

00:09:37: Sie ahnen nichts Böses, als die vermeintlichen Zivilbeamten aussteigen.

00:09:41: Manchen Berichten nach geben sie vor, eine allgemeine Polizeikontrolle durchzuführen.

00:09:46: In anderen sind sie dann Steuerfahrende.

00:09:48: Die falschen Beamten merken, dass sie jetzt einen echten Polizisten verhaften müssen, wenn sie an das Gold wollen.

00:09:54: Einer von ihnen ist Ratas Freund und ebenfalls Rapper Sami.

00:09:57: In einem Interview von Deutschrap Ideal sagt er Folgendes.

00:10:01: Wir haben dir da einfach Handstellen gegeben.

00:10:11: Das muss man sich mal vorstellen.

00:10:12: Ein Student der Wirtschaftsinformatik, ein Rapper, ein Cafébesitzer, sie alle stehen da verkleidet, kann man regelrecht sagen, in Polizeirequisiten einem ehemaligen Polizeibeamten gegenüber.

00:10:25: Wie verhält man sich da, um die Fassade zu wahren und den Plan nicht abbrechen zu müssen?

00:10:30: Für Sami und für die anderen Komplizen wäre ohne ihren Freund Ratah hier wohl Schluss gewesen.

00:10:35: Aber zurück können sie in dem Moment natürlich nicht mehr ohne Konsequenzen.

00:10:39: und das große Geld, das lockt ja unmittelbar vor ihnen im Goldtransporter.

00:10:44: Givar Vichata mit bürgerlichem Namen heißt, kann sich nicht nur als Rapper in Pose werfen und miemt den Polizisten hier wohl sehr glaubhaft.

00:10:52: Bis ein Streifenwagen vorbeifährt und andere Polizisten freundlich ihren vermeintlichen Kollegen Hilfe anbieten.

00:10:59: Das war einfach schon der Moment, wo ich dachte, okay, jetzt pack deine Beine und lauf weg.

00:11:04: Und Jiva, das irgendwie doch noch geklärt hat, mit denen zu klären, dass sie einfach weiterfahren können und alles läuft gut, viel auf seine kölschische Sprache, so ne, ne, ne, jung, alles gut, hat er das geklärt?

00:11:17: und ja, hat die erstmal festgenommen, so ne, und hat das echt geregelt?

00:11:23: und... Und die sind tatsächlich weitergefahren?

00:11:26: Auch das kann man sich eigentlich nicht ausdenken.

00:11:28: Die echten Beamten fahren weiter und Chata und Sami setzen die gefesselten Fahrer des Goldtransporters in ihren BMW und fahren in ein Waldstück in der Nähe.

00:11:38: Ein Komplize folgt dem Goldtransporter.

00:11:41: Die Gefesselten werden im Wald ausgesetzt, nachdem ihnen drei Tausend Zwarne Euro Bargeld abgenommen worden war.

00:11:48: In diesen Minuten fürchten die beiden Opfer, um ihr Leben, wie der Beifahrer Rudolf Hoffmann in einem Interview berichtet.

00:11:55: Diese Phase hatte mir auch dode Sankts gehabt.

00:11:58: Wir mussten, der Maikanauer hat ... Wortwärtlich zu mir gesagt, als wir im Auto saßen und die Däder außerhalb im Kofferraum irgendwie rumhülten, ich glaub, die erschießen uns jetzt.

00:12:12: Später gelingt es den beiden, sich zu befreien und die Polizei zu alarmieren.

00:12:16: Zu dem Zeitpunkt sind Ratah, Sami und ihre Komplizen aber längst mit dem Gold verschwunden.

00:12:21: Bis die Polizei einen Verdacht hat, dauert es tatsächlich einige Wochen und Ratah ist scheinbar so gut vernetzt, dass er genug Zeit hat, mit Sami und einem weiteren Komplizen ins Ausland zu fliehen.

00:12:32: Da fragt man sich natürlich, wie flieht man mit so viel Gold ins Ausland?

00:12:36: Damit steigt man ja wohl kaum in ein Passagierflugzeug.

00:12:39: Er ist recht nicht nach Russland, oder?

00:12:41: Erst mal geht's wohl nach London, aber der Verbleib des Goldes ist seit dem Überfall nicht aufzuklären gewesen.

00:12:47: Eine Theorie besagt, dass das Gold in Amsterdam eingeschmolzen wurde, um an den Geld wert zu kommen.

00:12:52: Er provozierte bis zu seinem Tod mit diesem verschwundenen Gold.

00:12:56: Und dieser Überfall war trotz anschließender Gefängnisstrafe durchaus karrierefördernd.

00:13:00: Die Fluchtgeschichte, die sich da an den Raum anschließt, ist fast noch ein bisschen spannender als der eigentliche Überfall.

00:13:07: Ratah und Sami fliegen nach Russland.

00:13:10: Das ist ein ziemlich verwegender Einfall, oder?

00:13:13: Ja, stellt sich die Frage, wollen Ratah und Sami sich hier ein neues Leben aufbauen?

00:13:17: Aller Jan Masalek.

00:13:19: Aber dazu entscheiden sie sich nicht.

00:13:21: Russland war von Anfang ab wohl als Zwischenstopp geplant, weil Ratah dort einfach reichen Menschen kannte oder kennengelernt hat.

00:13:28: So genau kann man es nicht sagen.

00:13:30: Jedenfalls sollen diese Menschen ihn und seine Komplizen in den Irak ausführen.

00:13:34: In Moskau angekommen spielen die beiden laut eigener Aussage erst mal gelangweilt Billiard im Hotel, bis sie ihre eigenen Gesichter im Fernsehen sehen.

00:13:43: Bekannte von Ratah kommen daraufhin ins Hotel und machen ihnen klar, sie müssen abhauen.

00:13:51: Mit genügend Geld, so ist das, kann man auch in Moskau gut klingeln und Dinge möglich machen.

00:13:55: Es wird ein Privatjet für die Gesuchten organisiert.

00:13:59: Eine entscheidende Frage bereitet aber dann doch größere Probleme als gedacht.

00:14:03: Wie schmuggelt man von Interpolgesuchte über eine internationale Grenze?

00:14:08: Also wir können für euch die Interpol-Computer ausschalten, wenn ihr fliegt.

00:14:13: Das kostet was, aber für ihn können wir das nicht machen, weil aus Prinzip schützen wir keine Mörder.

00:14:17: Deswegen kannst du und du problemlos fliegen.

00:14:21: Aber der, also zu mir, gibt es ein Problem.

00:14:24: Den können wir nicht von der Liste löschen, weil der wegen Mord gesucht wird.

00:14:27: Sami wird tatsächlich wegen Mordes gesucht.

00:14:30: Das ist ja kein kleines Detail, sondern ein ganz anderer Vorwurf, der auf einmal im Raum steht.

00:14:36: Stellt sich die Frage, ob Interpol da einen Fehler gemacht hat oder ob Sami seinen Freunden doch etwas verschwiegen hat?

00:14:42: Peter kam heraus, es war eine Verwechslung, weil dann wussten, dass Sami auf jeden Fall gerne Mörder ist.

00:14:46: So ein Sonnenschein der Junge.

00:14:48: Und die sagen, nee, nee, doch, doch, du bist das.

00:14:50: Wir machen keine Fehler.

00:14:51: Und da grinst du.

00:14:52: Das war selber eine, weißt du, eine ganz große Nummer.

00:14:55: Ich sag, nein, wirklich, das ist ein Fehler.

00:14:56: Der sagt, nein, nein.

00:14:57: Hast du da unter eine Narbe?

00:14:59: Ich musste selber gucken.

00:15:01: Ich gucke, ist ja, ja, tatsächlich, ich hab da eine Narbe.

00:15:04: Du sagst, da siehst du, wir machen keine Fehler.

00:15:05: Das bist du.

00:15:06: Du wärst gesucht wegen Mord.

00:15:08: Dieser Mordvorwurf hat ziemlich unangenehme Konsequenzen für Sami.

00:15:12: Damit er unentdeckt bleibt, soll er in einem Koffer ausgeflogen werden.

00:15:17: Am Flughafen in Moskau soll er in einen präparierten Koffer steigen.

00:15:22: Anders wird er nicht in den Privatjet gelassen.

00:15:25: Angst vor Engel sollte man da nicht haben.

00:15:27: Nee, besonders nicht bei der Strecke, die sie zurücklegen wollen.

00:15:30: Denn Moskau ist ein-tausend fünfhundert Kilometer von Sochi entfernt.

00:15:34: Das sind, auch wenn man mit dem Flugzeug fliegt, immer noch ungefähr dreieinhalb Stunden.

00:15:38: Und danach geht's ja noch mal weiter in den Irak.

00:15:41: Erst mal müssen Chatar und seine Komplizen Sami aber in den Privatschat hiefen.

00:15:46: Irgendwann war Sami so, ey, Bruder, ich liebe euch alle, aber ich sterbe, ich krieg keine Luft, mach mir den scheiß Koffer auf, so.

00:15:53: Sonst, ich

00:15:54: bin klitschnass, einfach.

00:15:56: Ich hab schon echt überlegt, einfach aus diese verfluchtete Tasche rauszugehen und mich einfach ergeben.

00:16:01: So, ich hatte gar keinen Bock mehr auf mein Leben.

00:16:03: Und so die Stewardess, die musste ja die ganze Zeit da lang, weil da hinten ist dieser Schrank so mit den Getränken und so.

00:16:07: Und wir sagen, hey, ein Whiskey, bitte so.

00:16:10: Und dann tritt die halt auf den so, weißt du?

00:16:11: So ausweisend, so oh sorry.

00:16:12: Und du hast nur so, ah!

00:16:14: Ist so okay.

00:16:14: Jetzt checken die, da ist ein Mensch drinne.

00:16:16: Und die dritten ward echt... Irgendwann mal so aus ... Ich ... Keine Ahnung ... Hey, was ist los?

00:16:23: Was ist das schon los?

00:16:23: Ja,

00:16:24: ja.

00:16:24: Und die tut das Ocker.

00:16:24: Und die guckt so, die Stewardess guckt so und die so, hey, alles gut, alles gut.

00:16:27: Und ich brauche, was sind das hier für ... Was sehen die jeden Tag?

00:16:30: Das ist für die Normales so, weißt du?

00:16:31: Hier wird ganz klar, der Goldraub an der A-Einundachtzig in Nürnberg hat weitreichende Konsequenzen.

00:16:38: Konsequenzen, die Chata und Sami in Kauf nehmen, aber ob sie sich ihre mögliche Flucht so dramatisch vorgestellt haben, bleibt natürlich fraglich.

00:16:47: Es kann natürlich auch eine verharmlose Taktik sein, sich als ahnungslose Jungs vom Brüserberg darzustellen.

00:16:53: Es wirkt stellenweise in diesem Deutschrap-Ideal-Interview übertrieben unbedarft, wie die beiden von ihrer Flucht erzählen.

00:16:59: Als hätten sie sich erst durch das erbeutete Geld mit anderen Kriminellen eingelassen.

00:17:04: Offen bleibt auch, wie diese kostspielige Flucht bezahlt wurde.

00:17:07: Die Euro des Goldraubs waren ja ursprünglich zur Tilgung von Drogenschulden gedacht.

00:17:13: Finanziell dürfte diese Flucht ihr Budget überstrapaziert haben.

00:17:17: Zurück zum nächsten Ort auf dieser Fluchtroute.

00:17:21: Qatar ist Iraner.

00:17:22: Seine Eltern wurden in einem irakischen Gefängnis gefoltert.

00:17:26: Trotzdem geht es für ihn dahin zurück, zurück in den Irak.

00:17:30: Warum kehrt er gerade in dieses Land zurück, in dem ihm so viel Leid geschehen ist?

00:17:35: Das war wahrscheinlich eher eine kalkulierte als emotionsgetriebene Entscheidung.

00:17:39: Aber man fragt sich das natürlich, wenn man das erst mal hört.

00:17:42: Ratah ist zwar Iraner, gehört aber zur kurdischen Minderheit und im Norden vom Irak leben viele Kurden, teilweise auch Bekannte und Verwandte der Flüchtigen und die sind wertvolle Kontakte, um weiter unentdeckt zu bleiben.

00:17:55: Wir

00:17:55: sind immer mit Leibwächter im Irak rausgegangen, also mit Armee richtig, mit Soldaten, Maschinengewehr und alles.

00:18:02: Immer sind wir mit denen rausgegangen, weil der Vater von unserem Freund das immer angeordnet hat, die auch eine sehr hohe Position da haben im Lande.

00:18:10: Und an diesen einen Tag sind wir ohne die rausgegangen.

00:18:13: Und da wurden wir verhaftet.

00:18:15: Ja, das Geheimdienst hat einfach die ganze Zeit darauf gewartet.

00:18:18: Ratah und Sami werden in das irakische Gefängnis in Erbil gebracht.

00:18:24: Auf engstem Raum sind sie dort mit vielen anderen Insassen eingesperrt.

00:18:28: Und nach eigenen Aussagen werden beide dort gefoltert.

00:18:32: Die deutsche Staatsbürgerschaft könnte sie dennoch vor schlimmeren Folter-Methoden geschützt haben.

00:18:38: Interesse hat der irakische Geheimdienst wohl vor allem an einem.

00:18:42: Weil wir ja gedacht haben, wir haben das Gold im Irak deponiert, versteckt, wollten die ja natürlich unbedingt herausfinden, wo wir das versteckt haben und haben dann halt irgendwelche Methoden mit uns gemacht, um herauszufinden, wo das Gold ist.

00:18:55: Natürlich wussten wir es ja nicht, weil wir nicht wissen, was es ist.

00:18:58: Und ja, die haben uns halt gefesselt und mich haben die dann wie so ein Boxer hochgezogen, haben mich von links, rechts, unten, oben geschlagen mit irgendwelchen Elektroschocks und so.

00:19:09: Das klingt schrecklich, wenn man das hört und nach einem viel zu hohen Preis für das Gold.

00:19:13: Eine andere Foltermethode, von der die beiden Berichten sei gewesen, den Kopf der Gefangenen in Behälter zu stecken, die mit Wasser und Eiswürfeln gefüllt waren, die Hände seien dabei gefesselt gewesen.

00:19:25: Das schreibt der Spiegel.

00:19:26: Glücklicherweise ist das Ende ihrer Flucht hier erreicht.

00:19:29: Im Mai zehntausendzehn werden Chata und Sami nach Deutschland gebracht.

00:19:33: Der Prozess in Stuttgart bringt keine neuen Erkenntnisse über das gestohlene Gold.

00:19:37: Ein gerichtliches Urteil wird ein Jahr später im Dezember zehntausendzehntelf gefällt.

00:19:43: Alle in den Zwanzigern werden verurteilt.

00:19:46: Sie bekommen Haftstrafen zwischen vier bis neuneinhalb Jahren.

00:19:50: Acht Jahre soll Ratar für schweren Raub, Freiheitsberaubung und gefährliche Körperverletzung ins Gefängnis.

00:19:57: Auf der Fessel eines Mannes aus dem Transporter wurde seine DNA gefunden.

00:20:02: Im Gegensatz zu Sami wird Ratar früher aus dem Gefängnis entlassen.

00:20:06: Seine Musikkarriere geht weiter.

00:20:07: Er wird sogar von Fernsehteams begleitet.

00:20:10: Auch wenn die Flucht und das gerichtliche Urteil hier am Ende sind, hat der Fall eine weitere skurrile Verzweigung.

00:20:17: Denn die Idee für den Goldraub, die soll von Donald S. kommen, einem vorbestraften Kriminellen aus Nürnberg, unter dem Namen Big Mac, findet man eine eigene Netflix-Doko über ihn, denn er ist trotz krimineller Vergangenheit ein bekanntes deutsches Justizopfer.

00:20:33: Acht Jahre saß er unschuldig im Gefängnis und von ihm wir hat da Informationen über den Goldtransport bekommen haben.

00:20:40: Details hatte sich Donald S. wohl bei Gesprächen mit den Mitarbeitern des Nürnberger Goldhändlers erschlichen.

00:20:46: Das ist eine andere Geschichte und kann man sagen... von Verzweigungen, Verzweigungen.

00:20:52: Es ist auch eine weitere Kuriosität der deutschen Kriminalgeschichte.

00:20:57: Er musste für einen Bankraubbüßen, den er nicht begangen hat, dieser Donald S. alias Big Mac.

00:21:03: Auch die Doku über ihn ist kurios, weil Big Mac im Bett interviewt werden muss, sein enormes Gewicht und seine Krankheiten erlauben es ihm offenbar nicht mehr aufzustehen.

00:21:14: Qatar hat ihn vor Gericht als Drahtzieher des Goldraubs bezeichnet.

00:21:18: Donald S. musste sich dafür jedoch nie verantworten.

00:21:22: Ein Gutachter hatte den mehr als zweihundert Kilo schweren Krankenmann für Verhandlungs- und für Haftunfähig erklärt.

00:21:31: Wir haben es gesagt, Ratas Musikkarriere geht weiter.

00:21:35: Sie geht weiter steil bergauf.

00:21:36: Sie nimmt richtig Fahrt auf nach der Verhaftung in Inhaftierung und den Grundstein dafür legt er im Gefängnis.

00:21:43: Auch das ist eine abenteuerliche Geschichte.

00:21:46: Auch da weiß man nicht so ganz genau, was jetzt alle stimmt und was dazu gedichtet worden ist.

00:21:51: Folgt man Ratat war das, was er da in seiner Zelle gemacht hat, strengstens verboten.

00:21:57: Er nimmt heimlich sein sogenanntes Knastalbum auf und gibt ihm seine gefangenen Nummer in der JVA in Rheinbach als Titelnummer.

00:22:30: Das klingt schon ganz anders als das, was wir zuvor gehört haben.

00:22:35: der den lieben Gott um Hilfe bittet, damit er nicht wieder auf die schiefe Bahn kommt.

00:22:40: Es geht steil bergauf für den charismatischen Mann, Top, Schadplatzierungen, Musikpreise und Erfolge als Labelchef.

00:22:49: Als Unternehmer verkaufte er Tiefgelkost und Eis, designte Mode und Schmuck, gründete eine Skischa, Tabakmarke und wurde Gastronom.

00:22:58: Am Barbarossa Platz in Köln betrieb der Goldräuber den Goldman Tower mit Studios, Büros, Ausstellungs- und Eventflächen.

00:23:07: Hier sollten junge Talente gefördert werden.

00:23:11: Es war mit dem unternehmerischen Erfolg vorbei.

00:23:14: Er musste gleich mehrere Firmen Pleiten hinnehmen und es wurde darüber spekuliert, dass er auch Privatinsolvenz anmelden musste.

00:23:22: Auf seinen künstlerischen Erfolg hatte das keine Auswirkungen.

00:23:25: Er probierte Neues aus.

00:23:27: In dem Jahr hat er mit dem Funkhausorchester des WDR zusammen gearbeitet.

00:23:33: In dem Jahr hat er zusammen mit den Heavy-Tones auf der Bühne der Kölner Philharmonie

00:23:41: gearbeitet.

00:23:43: Das ist der Fossler, der Fossler, der Frata hier.

00:23:45: Ich bin um sechs, zwanzig, sind dritten hier in der Kölner Philharmonie mit den Heavy-Tones.

00:23:49: Das ist ein spezieller Moment für mich jetzt gerade hier.

00:23:51: Tatsächlich ist nicht einfach so gesagt, weil ich ein bisschen so aufgewachsen bin, mein Vater bei sowas zugeguckt hat und jetzt bin ich in so einer Location.

00:23:58: Also ich werde auf jeden Fall die Show meines Lebens abliefern, so Gott will und freue mich auf jeden Einzelnen von euch.

00:24:03: Das war ein Werbespot für das Konzert im feinen Konzertsaal aus dem Netz.

00:24:10: Kurz vor dem Konzert hat mein Kollege Christian Boos aus der Kulturredaktion des Kölner Stadtanzeiger Chattar getroffen und somit eines der letzten Interviews mit ihm vor seinem Tod geführt.

00:24:22: Christian ist jetzt hier bei uns im Podcaststudio.

00:24:25: Wie hast du ihn damit erlebt?

00:24:27: Ja, ich muss sagen wegen der Vorgeschichte, der all bekannten Vorgeschichte war ich natürlich so ein bisschen nervös, weil ich ihn auch vorher nicht kannte und jetzt auch nicht unbedingt dass ein Szene ist, in der ich mich häufig bewege.

00:24:39: Aber es war dann, also er wirkte auf jedenfalls völlig anders, als ich mir das vielleicht vorher, als ich vielleicht befürchtet hatte, manchmal.

00:24:47: Sondern eher wie ein sehr nachdenklicher Mensch.

00:24:53: Er ist ja um einiges jünger als ich.

00:24:56: Wirkte für mich aber, als würde ich damit mit älteren Herren reden.

00:25:00: Also jemand, der sehr vorsichtig ist, sehr bedächtig.

00:25:04: sehr reflektiert auch eigentlich.

00:25:06: Jetzt gänzt du dich aus in der Musik-Szene, in den Pop-Szene, was würdest du sagen?

00:25:10: Wie würdest du Chata künstlerisch bewerten?

00:25:13: War er ein guter Rapper?

00:25:14: Ja, auf jeden Fall war er ein guter Rapper.

00:25:15: Also als Rapper ist man natürlich auch so eine Gesamtpersönlichkeit, die man darstellt.

00:25:22: Und dann gibt es... Dann kann man der Verrückte sein, wie der old dirty bastard von Wutanklern.

00:25:28: Oder man kann der Geschichtenerzähler sein.

00:25:31: Und Katar hatte sicher für sich so die Rolle des Paten, also des Obergängsters, nicht der Verrückte, der mit der Knarre irgendwo rumfuchtelt, sondern der, wo man kommt, um den Ring zu küssen.

00:25:49: Diese Rolle ist natürlich nicht eine Rolle, in der man jetzt unglaubliche Wolken schlagen kann, aber es ist eben eine Rolle, in der man mit Autorität sprechen muss und natürlich rein technisch immer schön auf dem Beat sein muss.

00:26:01: Das kommt ja ganz hervorragend gar keine Frage.

00:26:05: Es hatte ja diesen Goldraub auch nutzen können für die weitere Karriere.

00:26:08: Was würdest du sagen, wäre er ohne den Goldraub auch so erfolgreich geworden?

00:26:12: Das ist hypothetisch.

00:26:15: Man weiß es nicht.

00:26:16: Tatsache ist natürlich, dass es in Deutschland immer eine Sehnsucht gab nach Authentizität, die ja deutscher Rap immer so als ... Hieß es immer so wie ein Manko, ne?

00:26:28: Erst waren es die Rapper mit Abitur, so die fantastischen Vier.

00:26:31: Und solche Leute, dann kam die etwas härtere Ganger aus Berlin, wo er sagte, so, das ist jetzt mal richtiger, richtiger in großen Anführungszeichen, ein Rap.

00:26:41: Und man kann schon sagen, der erste wirkliche Gangster-Rapper war mit quasi so Gangster Credentials.

00:26:49: Und dann das Durchbruchalbum kann man ja sagen, das war ja auch aus dem Knast herausgeschmuggelt.

00:26:56: Du hast in dem Interview auch gefragt, wie er sich die zweite Lebenshälfte vorstellt.

00:27:00: Was wollte er noch vermitteln?

00:27:02: Was hat er dir gesagt?

00:27:02: Er war, das fand ich eben auch so interessant, weil er eben aus meiner Sicht, ich als der Ältere, gar nicht so alt war.

00:27:08: und er dann aber schon sagte er, das ist in seiner Kultur einfach so, dass man jetzt nicht, er könnte jetzt nicht einfach so auftreten, wie er noch vor zehn Jahren aufgetreten wäre, also hüpfend auf der Bühne, partymachend und so und er wird auch selber gar nicht mehr so auf Konzerte gehen oder sich so sehen, in so einer feierenden Menge.

00:27:30: Dafür findet er sich zu alt.

00:27:32: Und genau das, was er am Schluss noch gemacht hat, diese Tour durch Philharmonien mit den Heavy-Tones der ehemaligen Band von Stefan Raab, die Frau Total, das war für ihn auf jeden Fall so ein Weg.

00:27:44: Davon war er auch extrem begeistert und hat ja auch erzählt.

00:27:48: Sein Vater war ja Dirigent und hat ihn mehr oder weniger zu gezwungen Klavier zu lernen, was er dann irgendwann abgebrochen hat, wie so viele.

00:27:58: Und er hat sich dann eben wieder Klavierspielen beigebracht, also für die Bühne und wollte da auch dran bleiben.

00:28:04: Das war für ihn so ein Weg.

00:28:06: Er hätte weiter Kunst gemacht.

00:28:07: Ich glaube schon, er hätte auf jeden Fall, klar, er war auch als Geschäftsman natürlich viel unterwegs, aber ich glaube, er hätte auf jeden Fall weiter für sich einen Weg gefunden auf der Bühne.

00:28:18: auf die Bühne wieder zu gehen, als vielleicht eben so ein bisschen so ein grand senior.

00:28:23: Hat er dir verraten, wo das Gold ist?

00:28:24: Nee, ich hab ihn auch nicht gefragt.

00:28:26: Das haben ja viele schon gefragt.

00:28:28: Da gibt's aber auch keine verdünftige Antwort drauf.

00:28:30: Ja, wahrscheinlich wird das Geheimnis.

00:28:32: um den Verbleib des Goldes nie gelüftet, folgt man Fati Akins Wortspiel vom Reingold im Titel seines Films über Chata, liegt der Schatz auf dem Boden des Reins und wird von den drei Reintöchtern Wurglinde, Wellgunde und Flosshilde bewacht.

00:28:47: Das ist sicher die unwahrscheinlichste Variante.

00:28:50: Wahrscheinlicher ist, dass das Gold tatsächlich nach der Begleichung von Schulden aus Drogenschäften und nach der Finanzierung der aufwendigen Flucht schon nach kurzer Zeit aufgebrocht war.

00:29:01: Man weiß es nicht.

00:29:02: Die Vorstellung, dass es irgendwo eine große Truhe mit Geld und Gold gab, aus der sich Ratha immer wieder mal etwas herausholen konnte, ist spannend.

00:29:12: Aber selbst wenn es so war, dürfte diese Schatztruhe seit längerer Zeit leer sein.

00:29:18: Ratha, der am achten Mai, zwei tausendfünfundzwanzig, tot in einer Kölner Wohnung gefunden wurde, starb nicht als reicher Mann.

00:29:26: So endet die wechselvolle Geschichte von Ratha.

00:29:29: Ich bedanke mich bei den Kollegen Laura Ostender und Christian Bos zum Abschluss, weil sich sie und euch nochmal auf die schon erwähnte, jetzt prämierte Podcastreiheattentat am Blumenstand hin, für die wir mit dem Theodor Wolfpreis ausgezeichnet worden sind.

00:29:46: Da muss man natürlich auch mal der ganzen Redaktion danken, ohne die es die Freiräume nicht gäbe, um auch mal eine aufwendigere Produktion wie diese auf die Beine zu stellen.

00:29:56: Rekha hatte am Morgen einen Wahlkampftermin, als plötzlich ein Mann mit einem Messer auf sie losging.

00:30:01: Ich gab

00:30:02: ihm die Rose und das ging ja blin schnell.

00:30:04: Ja, aus heiterem Himmel.

00:30:06: Wir haben eine Mordkommission

00:30:07: eingerichtet.

00:30:08: Vor Rekha wird derzeit intensiv-medizinisch

00:30:10: betreut.

00:30:11: Wenn Stadt die für Toleranz bekannt ist, ist das nicht fassbar.

00:30:16: Ich hab diese Trauma immer noch.

00:30:17: Wenn ich abends ins Bett gehe, sehe ich diese blutige Misse.

00:30:21: Wir haben ja nachher

00:30:21: wirklich auch Anschläge gehabt, ein bisschen zu Mord.

00:30:25: Deswegen ist es eigentlich

00:30:27: für mich persönlich, aber

00:30:28: auch für die

00:30:29: Demokratie ein trauriger

00:30:30: Tag.

00:30:43: Wir haben in dieser Podcastreihe das Attentat auf Henriette Reeker im Jahr, auch zum Anlass genommen, um über die Verrohrung der politischen Debatten und die Angriffe auf Kommunalpolitikerinnen und Politiker zu sprechen.

00:30:56: Es geht auch um die Frage, wie sich mutmaßliche Einzeltäter im Netz so radikalisieren, dass sie zu Gewalttätern werden.

00:31:05: Wer die Reihe noch nicht gehört hat, ist herzlich eingeladen das nachzuholen überall da wo es Podcasts gibt und über die Homepage des Kölner Stadtanzeiger KSDA.de.

00:31:16: Ich setze einen Link auch in die Show-Notes dieser Ausgabe von True Crime Köln.

00:31:21: Und weil für uns der September-Zweitausend-Zwanzig ein wirklich recht erfolgreicher Monat war, darf ich auch noch erwähnen, dass wir auch für den Audiopreis LRW nominiert waren.

00:31:33: Da haben wir mit unserem Dreiteiler über die Geschichte des Kolonialismus im Rheinland überzeugt.

00:31:38: Auch dafür mache ich gerne nochmal Reklame.

00:31:40: Vielleicht noch erfreulicher als so eine Nominierung ist die Information, dass dieser Podcast über die Verbrechen während der Kolonialzeit die zahlreiche namhafte Kölner befördert haben, demnächst Unterrichtsmaterial in einer Oberstufe einer Gesamtschule im Bergischen werden soll.

00:31:56: Das war's für heute.

00:31:57: Machen Sie's gut, bleiben Sie wachsam, aber bitte auch gelassen.

00:32:12: Tschö!

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